Predigten
Sonntag Septuagesimae
Mit dem Sonntag Septuagesimae beginnt am 16. Februar 2025 die Reihe der Sonntag zwischen der Weihnachts- und der Passionszeit. „Septuagesimae“ heißt „70 Tage (vor Ostern)“.
Im frühen Mittelalter wurde der Fastenzeit eine „Vorfastenzeit“ vorangestellt. Wir sprechen heute von der „Vorpassionszeit“.
In der Passionszeit bereiten wir uns auf das Leiden und Sterben Jesu Christi vor, um dann voll Freude Ostern zu feiern, die Auferstehung unseres Herrn. Das Fasten, auch „7 Wochen ohne“ soll dazu dienen, sich auf die Grundlagen des Lebens zu besinnen.
„Es ist das Heil uns kommen her
aus Gnad´ und lauter Güte.
Die Werk‘, die helfen nimmermehr,
sie können nicht behüten.
Der Glaub‘ sieht Jesus Christus an,
der hat für uns genug getan,
er ist der Mittler worden“.
(Martin Luther)
Eine gesegnete Vorpassionszeit!
Monatsspruch Januar 2025
Jesus Christus spricht:
Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen!
Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!
Lukas 6, 27f
Dieser Vers stammt aus der sog. Feldrede, die andere Fassung der Bergpredigt (Matthäus 5 – 7) im Lukasevangelium. Das Gebot der Feindesliebe ist weltweit bekannt und sicher eines der Gebote, die im Leben am schwersten zu befolgen sind. Die natürliche Reaktion auf Beschimpfungen und Hass ist, ebenfalls zu hassen und den / die Andere*n zu verachten – kein Wort mehr mit dem- /derjenigen zu sprechen und ihm / ihr den Rücken zuzukehren: „Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben!“
Doch so beginnt der alltägliche Kleinkrieg, der uns das Leben schwer macht und im schlimmsten Fall uns selbst verletzt. Denn so schaukelt sich der Hass immer weiter hoch, ohne dass der Konflikt wirklich geklärt ist.
Im Matthäusevangelium zitiert Jesus die Tradition seiner Zeit:
„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: `Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!`
Das steht so nicht im Alten Testament, dieses Wort findet sich in außerbiblischen Texten, die zu Jesu Lebzeiten Allgemeingut waren. Das war die allgemeine Auffassung: Lieben den, der mich liebt und hassen den, der mich hasst. Die natürliche, allzu menschliche Reaktion. Jesus fragt seine Jünger: Wenn ihr nur den liebt, der euch liebt – tut ihr da etwas besonderes? Das machen doch alle so!
Nur Menschen, die Hass mit Liebe begegnen können, können die Welt verändern und Frieden stiften. Mit Liebe ist hier auch kein Gefühl gemeint, sondern der Entschluss, Andere zu akzeptieren und zu achten, auch wenn sie mir übel wollen. Das ist zugegebenermaßen nicht leicht, und es gibt zu wenig Menschen, die das im Alltag leben.
Ein Vorbild kann Martin Luther King sein. Der forderte seine Mitstreiter auf, für den Gegner zu beten und ihm zu vergeben. Er sagte: „Ich habe zuviel Hass gesehen, als dass ich selbst hassen möchte. Ich habe mich für die Liebe entschieden. Hass ist mir eine zu schwere Bürde. Wir müssen lernen, als Brüder miteinander zu leben oder als Narren untergehen. Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde. Der alte Grundsatz „Auge um Auge“ macht schließlich alle blind. Liebe ist die einzige Macht, die im Stande ist, einen Feind in einen Freund zu verwandeln“.
Ein liebevolles, gesegnetes Neues Jahr wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin
Gabriele Mayer
Monatsspruch Dezember 2024
Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir.
In der dunklen Jahreszeit suchen wir nach Licht.
Schon leuchten geschmückte Christbäume, und vielerorts brennen Kerzen.
Ihr warmes Licht strahlt auch in die Herzen.
Das ist schon ein Ausblick auf Weihnachten.
An diesem Fest kommt das Licht in die Welt: Gott öffnet ein Fenster zum Himmel, sein Sohn wird als Mensch geboren.
Ob es im Stall in Bethlehem wirklich hell war?
Vielleicht brannte eine Öllampe…
Um die Hirten wurde es hell – sehr hell, und sie erschraken vor diesem Licht.
Doch der Engel sprach: Fürchtet euch nicht!
Euch ist heute der Heiland geboren!
„Das Licht aus der Höhe wird uns besuchen!“, sagt der alte Zacharias, und er meint damit die Vergebung der Sünden.„
“Ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zur Ehre des Volkes Israel“, sagt Simeon, als er Jesus bei seiner Bescheidung im Tempel sieht.
Gott selbst kommt zu uns Menschen, um auch die finsterste Finsternis zu erhellen.
Das Licht ist stärker als die Dunkelheit, stärker als Angst und Not.
So wird es bei und in uns Licht, und die Herrlichkeit des HERRN erscheint im kleinen Kind im Stall.
Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!
Ihre Pfarrerin
Gabriele Mayer
Ansprechpartner/in:
Pfarrerin Dr. Gabriele Mayer
gabriele.mayer@kbz.ekiba.de
Privat: 07725/6713926
Mobil: 0173/3627855